Schwindelempfindungen führen in großem Umfang zum Aufsuchen ärztlicher Hilfe. Dies gilt auch für Gangstörungen. Beide Begriffe sollten aber nicht miteinander verwechselt werden, obwohl sie oft miteinander verwoben sind.
Die Wahrnehmung “Schwindel” entspringt einer Scheinbewegung zwischen sich und der Umwelt. Praktisch gleicht sie einem Warnsignal unseres Gehirns, das ähnlich ungenau ist wie “Schmerz” ohne lokale Ursache. Dieses Signal wird gesendet, wenn ein Ungleichgewicht von Informationen im Hirnstamm und Kleinhirn registriert wird. Diese Informationen sind nervöse Impulse aus den Gleichgewichtsorganen der Innenohren, den Augenbewegungsmuskeln und der Wirbelsäule samt Gelenken und Muskeln. Aber auch bei Kreislaufschwankungen oder Vergiftungen meldet unser Großhirn als Warnung “Schwindel”. Daraufhin reagieren wir mit Festhalten oder Hinsetzen - und vermeiden so Stürze und weitere Körperschäden.
Schwindel ist also ein sehr hilfreiches Warnsignal, auch wenn es subjektiv unangenehm ist. In jedem Falle liegt eine Störung zugrunde, die es gilt aufzuspüren und zu beseitigen. Dazu dient die ärztliche Diagnostik. Die Vielgestaltigkeit der Störungsmöglichkeiten ist aber auch zugleich das Problem dabei! Und nur zu oft irrt der Patient zwischen den Disziplinen hin und her, wird hauptsächlich mit Ausschlußdiagnostik beschieden - und fühlt sich verlassen mit seinen Beschwerden.
Aufgrund der Häufigkeit sollten zunächst Probleme von Herz und Kreislauf ausgeschlossen werden. Dies erfolgt beim Hausarzt/Internisten/Kardiologen. Bestehen ausgeprägte Gangstörungen OHNE orthopädische Ursache (Hüfte/Knie/Füße) und sogar auch OHNE Schwindelempfindung, so ist der Neurologe die erste Anlaufstelle. Bei einem Mischbild ist nach Ausschluß von Herz-/Kreislauferkrankungen die Diagnostik beim HNO-Arzt angezeigt. Dieser sollte aber über eine entsprechende apparative Ausstattung für die sog. otoneurologische Diagnostik verfügen. Und abschließend ist die Zusammenfassung der Befunde beim Hausarzt nach wie vor sinnvoll.
Eine Sondergruppe innerhalb der Schlafstörungen stellen die Schlafatmungsstörungen dar – oft vergesellschaftet mit Schnarchgeräuschen. Bei Störungen der Atmung im Schlaf kann es zu mehr oder weniger langen Aussetzern der Atmung kommen, wodurch der Sauerstoffspiegel im Blut sinken kann. Dies wiederum führt zu einem Alarmsignal, denn das Gehirn reagiert empfindlich auf Sauerstoffmangel. In der Folge kommt es zu einem Zustand wie bei Streß: der Herzschlag wird beschleunigt, der Blutdruck steigt, die Atmung wird stimuliert – und die Schlaftiefe nimmt ab, auch ohne wachzuwerden.
Neben den gesundheitlichen Risiken durch solche nächtliche “Unruhe” wird der Schlaf einfach auch weniger erholsam. Am nächsten Morgen ist man unausgeruht, wird nur langsam klar im Kopf und ist schon nach einigen Stunden wieder müde.
Gleichermaßen störend sein kann aber auch ein Schnarchen mit gar keinen oder nur geringen Störungen der nächtlichen Atmung. Für den Partner kann es sehr wohl eine große Last sein, nämlich wenn er durch die nächtlichen Schnarchgeräusche am eigenen Schlaf gehindert wird. Wie bei der Schlafaussetzerstörung entsteht das Geräusch als Folge von Engstellen im oberen Atemweg (Nase, Rachen, Schlund). Beim Flattern des Gaumensegels mit dem Zäpfchen entsteht meistens das eigentliche Schnarchgeräusch!
Wenn Schnarchen ein Problem ist, dann sollten die Atemwege auf Engstellen untersucht werden (HNO-Arzt, Lungenarzt). Danach sollte die Messung der Atmung und des Schnarchens beim Schlaf erfolgen. Diese kann problemlos mit Meßgeräten in der eigenen häuslichen Umgebung erfolgen. Erst gravierend schlechte Meßwerte rechtfertigen dann eine detaillierte Überprüfung der Schlafatmung im Schlaflabor. Die Auswertung dieser Schlafmessungen ist maßgeblich wichtig für den ärztlichen Behandlungsvorschlag.